Als ca. eine Stunde vor Anpfiff die Mannschaftsaufstellung bekannt war, dürfte die ein oder andere Stirn gerunzelt haben. Es war weniger interessant, wer in der Mannschaft stand, als wer nicht mal auf der Bank saß. Bartels, Riedel, Taz waren nicht einmal im Kader, dafür saß zum Beispiel Kritsana Pummarrin als Ersatztorwart draußen.
Doppelschlag bringt uns auf die Siegerstraße
Die Startaufstellung selbst war nicht mal so überraschend. Seegert und Karbstein in der Innenverteidigung, Carls und Jans auf außen. Wagner, Rieckmann, Bahn im Mittelfeld und Arase, Gouras und Okpala ganz vorne bekamen vom angezählten Trainer Rehm das Vertrauen.
Das Spiel begann verhalten. Ein Kopfball von Sijaric ging in der 8. Minute weit übers Tor, ansonsten war auf beiden Seiten nichts zu verzeichnen. In der 21. Minute zwang der nach Gelbsperre zurückgekehrte Arase die Auer Legende Martin Männel im Tor zu einer ersten Parade. Diese gute Aktion des Österreichers mit nigerianischen Wurzeln war so etwas wie der Startschuss für die Offensivbemühungen unserer Blau-Schwarzen.
In der 24. Minute ging es im Umschaltspiel über links schnell: Carls behauptete den Ball, spielte den Doppelpass mit Arase und schickte dann unser Nachwuchsjuwel Kenny Okpala. Dieser ließ Vukancic an der Sechzehnerkante aussteigen, gab wieder auf den mitgelaufenen Carls, der in der Mitte Baxter Bahn fand. Ein feiner Hackentrick unserer Nummer 7 sorgte für das 1:0 und kollektive Erleichterung.
Wenn wir aber eins über unseren SVW in dieser Saison wissen, dann ist es, dass nichts zu unbeständig ist, wie eine Führung. Umso wichtiger war das 2:0 nur drei Minuten später von Malte Karbstein. Unser Innenverteidiger kam mutterseelenallein nach einem Freistoß von Gouras an den Ball, Männel war chancenlos.
Sicherlich fielen die beiden Tore ein bisschen „aus dem Nichts“. Trotz ihrer Vorteile beim Ballbesitz konnte die Elf aus dem Erzgebirge aber auch weiterhin nicht wirklich gefährlich vors Tor kommen. Tatsächlich ging es mit der Führung in die Pause!
Bahn macht mit seinem zweiten Treffer den Sack zu
Aue kam mit Wut im Bauch aus der Pause, gleichzeitig schien unsere Mannschaft bewusst etwas tiefer zu stehen. Zeitweise war sogar eine Art 5-3-2 zu erkennen. Auch passierten Rieckmann und Kollegen einige Fehler, die die Gäste aber nicht schafften vernünftig auszuspielen. Der Waldhof dagegen nutzte in der 60. Minute einen haarsträubenden Bock von Stefaniak aus. Der Fehlpass ging direkt in die Füße von Minos Gouras, der auf Bahn durchstecken konnte. Mit etwas Glück wurstelte sich dieser den Ball zurecht und schoss aus zehn Metern zur Entscheidung ein. Nun glaubte tatsächlich jeder im Stadion an das Wunder.
In der Folge hatten die Blau-Schwarzen sogar noch einige Situationen. Hätte man diese besser ausgespielt, wäre sogar ein höherer Sieg drin gewesen. Die dickste Chance hatte Frido Wagner in der 88., scheiterte aber an Männel. Aber sei’s drum, die gut 7000 Zuschauer im Stadion nahmen diesen Sieg überglücklich mit, lediglich für die etwa 400 Auer dürfte es eine lange Heimreise gewesen sein.
Ein verdienter Sieg und das sogar ohne Gegentor
Aue war sicher eine der ungefährlicheren Mannschaften, die wir diese Saison gesehen haben, aber trotzdem muss man hier auch unserer Defensive einfach mal das verdiente Lob aussprechen. Auch die Offensivabteilung zeigte endlich mal die nötige Effizienz vor dem Tor. Endlich ist der Bann gebrochen, nun gilt es gegen Sechzig am kommenden Mittwoch nachzulegen.

Nach Abpfiff holte sich unser Team die verdiente Feierei vor der OST ab.
Aufstellung Waldhof:
Hawryluk – Carls (59. Bolay), Karbstein, Seegert, Jans – Rieckmann, Wagner – Arase (89. Abifade), Bahn (89. Lockl), Gouras (77. Hawkins) – Okpala (89. Sohm)
Tore:
1:0 Bahn (24.), 2:0 Karbstein (27.), 3:0 Bahn (60.)